Ibmer Moor © Land OÖ/ Abt. Naturschutz Die stille Weite
Der Ibmer Moor-Weidmoos-Bürmoos-Komplex ist mit rund 2000 Hektar der größte Moorkomplex Österreichs. Auf das oberösterreichische Ibmer Moor entfällt dabei ca. die Hälfte der Gesamtfläche. Das Ibmer Moor wird durch einen Schotterrücken in eine West- und eine Osthälfte geteilt. Der Westteil reicht vom Heratinger See über das Kellermoos bis Dorfibm, südlich schließen die Frankinger Möser an. Der Ostteil beginnt im Norden in der Mulde östlich des Ibmer Schlossberges und reicht vom Seeleithensee, über den Pfeiferanger sowie die im Süden anschließende Hochmoorinsel des Pfarrermooses und den „Ewigkeits-Filz“ bis zu den Wiesen bei Furkern.
Nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden große Teile des Moores für private Heizzwecke, insbesondere aber für die Befeuerung der Glashütte Hackenbuch abgetorft. Heute wird nur mehr ein kleiner Schautorfstich betrieben. Allen Eingriffen zum Trotz blieben Restflächen in naturnahem Zustand erhalten, wie etwa der „Ewigkeits-Filz“ im äußersten Süden des einstigen großen Hochmoorschildes. Diese Flächen weisen auch heute noch eine erstaunlich reiche Tier- und Pflanzenwelt auf. Nicht wenige der vorkommenden, besonders Moor-typischen Arten gelten als österreichweit selten und gefährdet.
Verwachsender Torfstich in den Frankinger Mösern © Land OÖ/ T. Mörtelmaier
Goldener Scheckenfalter © Land OÖ/ T. Mörtelmaier
Großer Brachvogel © Land OÖ/ T. Mörtelmaier
Das Ibmer Moor zeichnet sich vor allem durch seine Vielfältigkeit an Lebensräumen, insbesondere Hochmoor(reste), –> Übergangs- und –> Schwingrasenmoore sowie Niedermoore aus.
Weitläufige –> Streuwiesen und Moorwälder ergänzen das Bild. Hier konnten sich floristische Glanzlichter wie Sumpf-Platterbse oder Moorsegge bis heute behaupten, auch Schneidbinsen-Röhrichte findet man in ungewöhnlicher Ausdehnung.
Auch die Tierwelt beherbergt seltene Vertreter wie den Goldenen Scheckenfalter, die an Niedermoore angepasste Schmale Windelschnecke oder eine für Österreich bedeutende Brutkolonie des Großen Brachvogels.
Autor/in: Gudrun Strauß-Wachsenegger