Wallfahrtskirche in Niederachen © J. Lang Seit dem 14. Jahrhundert stand der Pfarrsitz der durch die Augustiner-Chorherren von St. Zeno betreuten Pfarrei Inzell in Niederachen, wo sich auch eine Kapelle für die Kanoniker befunden haben dürfte. Im Jahre 1446 verlieh der Bischof von Hierapolis diesem der Jungfrau Maria sowie der hl. Margaretha geweihten Gotteshaus einen Ablass, was zu einem Zustrom von Gläubigen führte. Diese Aufwertung schlug sich auch in finanzieller Hinsicht nieder, so dass zu Ende des 15. Jahrhunderts ein Kirchenneubau ermöglicht wurde. 1496 erfolgte die Weihe zu Ehren Mariae Himmelfahrt durch den Chiemseer Bischof Ludwig Ebmer, verbunden mit der Stiftung einer täglichen Messe.
Das Gnadenbild orientiert sich an „Maria Dorfen“ © J. Lang
Eine lokale marianische Wallfahrt zu „Unser Lieben Frauen Kapellen zu Niederachen“ scheint um 1450 begonnen zu haben, um zur Zeit der Gegenreformation erneut eine bescheidene Verehrungswelle zu erfahren: 1664 entstand ein neuer Kirchturm, während der Propst von St. Zeno, Josef Ertl, in den Jahren zwischen 1696 und 1698 für den Neubau des Gotteshauses sorgte. Aus dieser Zeit stammt das Altarblatt, das die Madonna, auf der Mondsichel thronend, im Mittelpunkt der Verehrung zeigt. Bei den Altären sowie der Kanzel handelt es sich wohl um Werke von Georg Schwaiger aus Reichenhall.
Autor/in: Dr. Johannes Lang