Das dunkel wirkende, dreischiffige Langhaus der Franziskanerkirche ist das bedeutendste romanische Baudenkmal der Stadt.Der atemberaubende gotische Hochchor, von einem leicht wirkenden Sternrippengewölbe überspannt, an fünf Seiten zu einem Zwölfeck geformt, ist durch den berühmten Baumeister Hans von Burghausen 1408 bis 1432 errichtet und von seinem Schüler Stefan Krumenauer ab 1452 vollendet worden. Die Verquickung eines Pfeilerumgangs mit einem Kapellenkranzmotiv bildet eine neue Variante eines spätgotischen Kirchentypus mit Emporen. Das nach innen gezogene Strebesystem lässt neun Radialkapellen entstehen, von denen einige den Zünften des städtischen Handwerks gewidmet waren. Andere sind, an die Funktion als erzbischöflichen Hofkirche im Zeitraum von 1600-1628 erinnernd, mit prunkvoller Ausstattung versehen worden.
Die Gruppierung des Ganzen um den monumentalen Hauptaltar (1709/10), der in einem Säulendreieck platziert ist, lässt den Eindruck eines Zentralbaus entstehen. Der barocke Hochaltar, ein meisterhaftes Werk des großen Architekten J. B. Fischer von Erlach, folgt den Proportionen des großartigen Vorgängeraltares und fügt die beiden scharf getrennten Bauteile – romanisches Langhaus und gotischer Hochchor – in ein harmonisches Ganzes.
J. B. Fischer von Erlach hat die spätgotische Marienfigur vom Flügelaltar des Michael Pacher übernommen © C. Schneeweiss
Dem Patrozinium „Unsere liebe Frau“ entsprechend, bildet Maria als würdevolle Königin am Thron Salomons inmitten des Strahlenkranzes, umgeben von Symbolen der lauretanischen Litanei, einen effektvollen Akzent und markiert das eigentliche Zentrum der Kirche.Als Gnadenbild und bedeutendster Kunstschatz der Kirche seit 1495 verehrt, ist sie heute nur mehr Fragment des großartigsten Flügelaltares, den der Brunecker Künstler Michael Pacher je geschaffen hatte. Im Kapellenkranz befinden sich weitere beachtenswerte Werke wie der Franziskusaltar, ein Frühwerk des aus Laufen stammenden Barockmalers Johann Michael Rottmayr, ein Bild der Geburt Christi des sienesischen Malers Francesco Vanni um 1600, sowie der Marmoraltar von 1561 mit der Auferstehung Christi. An mehreren Stellen im Kircheninneren sind Reste von Fresken erhalten, Werke des Salzburger Malers Konrad Laib aus der Mitte des 15. Jh. Die spätgotische Darstellung der mittelalterlichen Bauhütte mit den beiden Architekten im Portrait ist an einer Säule rechts vom Hochaltar zu finden. An der nördlichen Klosterwand nahe dem Schwibbogen markiert ein Franziskusrelief aus dem Jahr 1600 die ehemalige Klosterpforte.