Schloss Fürstenstein – Berchtesgaden

Broschüre:
Schloss Fürstenstein © J. Lang/Stadtarchiv Bad Reichenhall
Schloss Fürstenstein © J. Lang/Stadtarchiv Bad Reichenhall

Sommersitz für den Fürstpropst

Im Jahre 1751 erwarb der Berchtesgadener Fürstpropst Michael Balthasar Graf von Christallnigg ein Gut am Georgenberg und ließ 1759 einen Sommersitz errichten. Dazu gehörte auch ein Meierhof; ein Jahr später erfolgte der Bau eines in der Nähe befindlichen Kalvarienberges. Der Fürstpropst verbrachte die meiste Zeit in seinem Sitz und vermachte diesen 1768 – wenige Monate vor seinem Tod – dem Berchtesgadener Stiftskapitel mit der Auflage, den Kalvarienberg baulich zu unterhalten.

1795 erwarb der Landpfleggerichtskommissär Johann Baptist Hasel das ehemalige Lustschloss, 1803 kaufte es Michael Pirngruber und richtete ein Jahr später die erste Apotheke Berchtesgadens ein. In den Jahren 1900 und 1925 wurde Schloss Fürstenstein renoviert. Heute dient es dem Bayerischen Lehrerverband als Ferienheim.

Mit seinem Dreiecksgiebel und den waag- wie senkrecht gezogenen Lisenen besitzt das viergeschossige Schloss eine klassizistische Anmutung. Der rückwärtige Teil ist seitlich versetzt und mit einem kleinen Zwiebelturm versehen. Darin befand sich im ersten Obergeschoss eine von Benedikt Zöpf  stuckierte Hauskapelle, die im Jahre 1800 erweitert wurde. Heute dient die mittlerweile profanierte Kapelle als Gesellschaftszimmer und Speisesaal. Auch die übrigen Zimmer tragen an Decken und Wänden reichlich Stuck.

Autor/in: Dr. Johannes Lang