Kugelmühle in Seeham © Gemeinde Seeham Die Salzburger Kugelmühlen im Flachgau (Thalgau, Mattsee, an der Fischach, am Alterbach, Arbach, Glasenbach, an der Glan und Alm) lassen sich urkundlich bis 1647 zurückverfolgen. Sie erzeugten Steinkugeln, die ein beliebtes Kinderspielzeug darstellten und in die ganze Welt gingen. Manchmal wurden sie als Ballast für Handelsschiffe verwendet. 1792 waren 49 Betriebe mit 522 Gängen in Tätigkeit, die 4.629.000 „Datscher“ (kleinere Kugeln) und 62.000 „Pecker“ (größere Kugeln) erzeugten. Einer der Betriebe war die Kugelmühle vom hofurbarischen Schießentobelgut in Seeham mit einer Jahresproduktion von 22.000 Datscher. Das hochfürstliche Mautamt bezog aus dem Export beträchtliche Einnahmen und vergab Konzessionen.
Kugelmühlen wurden an kleinen Wasserläufen angelegt. Sie bestehen aus einem feststehenden Schleifstein mit konzentrischen Rillen aus Sandstein und einem durch Wasserkraft angetriebenen Läufer aus Buchen- oder Ahornholz mit Flügeln. Das Gewicht des Läufers schleift die roh zubehauenen Steine in einer Stunde (Sandstein) oder 1-4 Tagen (Mannor) rund. In einer Mühle können gleichzeitig 16-25 Kugeln geschliffen werden. Das Material der Kugeln stammte aus den Bachgeröllen oder aus Steinbrüchen. Es wurden Untersberger und Adneter Marmor, Flyschsandstein von Anthering, Nummuliten-Kalksandstein von Mattsee, Dolomit und Kalk aus dem Wiestal und besonders der aschgraurot gestreifte Kalk vom Wartenfels bei Thalgau geschätzt.
Weitere Sehenswürdigkeiten in unserem Gemeindegebiet:
Röhrmoosmühle (s. separates Objekt)
Wildkarwasserfall
Natur-und Kulturraum Teufelsgrabenbach
Seebühne
Pfarrkirche
Naturschutzgebiet Obertrumersee
Autor/in: Gemeinde Seeham