Burg – Burghausen

Broschüre:
Burg Burghausen durch einen "Bilderrahmen" © Burghauser Touristik GmbH
Burg Burghausen durch einen "Bilderrahmen" © Burghauser Touristik GmbH

Familienresidenz der Reichen Herzöge

Die Burg Burghausen, bestehend aus Hauptburg und fünf Vorhöfen auf 1051 Metern Länge, thront auf einem Bergrücken zwischen Salzach und Wöhrsee. Sie stellt eine großartige Leistung spätmittelalterlichen Burgen- und Wehrbaus dar. Als landesherrliche Burg der Wittelsbacher sicherte sie das Herzogtum im Südosten gegen das geistliche Fürstentum Salzburg.

Hauptburg Burghausen © Burghauser Touristik GmbH
Hauptburg Burghausen © Burghauser Touristik GmbH

Ab dem 11. Jahrhundert existierte an der Südspitze bereits eine Burg aus Stein. 1180 kam diese in den Besitz der Wittelsbacher. Bei der ersten Bayerischen Landesteilung 1255 wurde Burghausen dem niederbayerischen Herzogtum unter Herzog Heinrich XIII. zugeschlagen. Er ließ große Teile der Hauptburg errichten.

Hauptburg Burghausen und Messerzeile © Burghauser Touristik GmbH
Hauptburg Burghausen und Messerzeile © Burghauser Touristik GmbH

Die „Reichen“ Herzöge von Niederbayern wählten die Burg Burghausen zu ihrer Zweitresidenz nach Landshut und als Familien- und Witwensitz. Hier wurden der legendäre Staatsschatz verwahrt und prominente Gefangene eingesperrt. Der Ausbau der Burg zu ihrem heutigen Zustand erfolgte im Wesentlichen unter Herzog Georg dem Reichen. Er hatte 1475 in der Landshuter Hochzeit die polnische Königstochter Hedwig geheiratet. Hedwig lebte bis zu ihrem Tod 1502 auf der Burg Burghausen. Herzog Georg ließ die Burganlage für seine Gattin erweitern und unter dem Eindruck der Türkengefahr in militärischer Hinsicht ausbauen. Die Burghauser Burg war im Spätmittelalter ein bedeutender europäischer Fürstenhof.

Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg und der Vereinigung Ober- und Niederbayerns wurde Burghausen Sitz eines Rentamtes, dessen Ämter auf der Burg waren. Bauliche Maßnahmen erfolgten erst wieder im 17. und 18. Jahrhundert mit der Verstärkung der Befestigungsanlagen, die allerdings unter den französischen Truppen 1800 zum Teil niedergerissen wurden.

Heute lädt die „weltlängste Burg“ mit zahlreichen Museen und Ausstellungen zu einem Besuch ein.

Eigentümer: Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Autor/in: Eva Gilch