Wo Maria die Windeln Jesu wusch

Östlich der 1509 erbauten Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariae Geburt in Werfenweng im Pongau steht ein steinerner Bildstock, die so genannte „Ursprungskapelle“.

Einige Schritte weiter entspringt eine Quelle, die in einem Brunnen gefasst ist und seit dem 16. Jahrhundert zahlreiche Wallfahrer anzog. Gleich drei Legenden über den Ursprung der Wallfahrt sind überliefert: Eine davon berichtet, wie Hirten die Gottesmutter beim Waschen der Windeln ihres Sohnes Jesus an der Quelle beobachten konnten; die Quelle galt daraufhin als wundertätig. Das Wasser des Brunnens versiegte der Sage nach auch in extremen Trockenzeiten nie und wurde von den Wallfahrern besonders bei Augenleiden angewendet. Das Gnadenbild, eine Muttergottes mit Kind, die Anfang des 16. Jahrhunderts entstand, steht im Mittelpunkt des barocken Hochaltars der spätgotischen Hallenkirche.

Einige Votivbilder haben sich im Vorraum der Kirche erhalten. In den vergangenen Jahren errichtete man einen neuen Brunnen aus Stein mit einer modernen Madonnenfigur auf einer Säule, der Trinkwasser aus der kommunalen Wasserleitung spendet. Die heute nur noch spärlich fließende unterirdische Augenwasserl- Quelle befindet sich direkt darunter und ist über eine Stiege zu erreichen.

Autor/in: Andreas Hirsch