Gasteg – Maria Alm

Broschüre:
Brunnen © A. Hirsch

Erfrischendes Wasser und ehrwürdiges Gnadenbild

Bei einer Steigung („Gasteg“) der alten Straße von Maria Alm nach Saalfelden steht an einem Abhang die Gastegkapelle, welche 1545 erstmals Erwähnung fand. An den achteckigen Bau vom Ende des 17. Jahrhunderts schließen sich östlich ein rechteckiger Chor und gegenüber eine hölzerne Vorhalle mit Turm an. Auf dem Rokokoaltar steht das Gnadenbild, eine Pietá aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (Kopie, original im Dommuseum Salzburg). Die Ursprungslegende berichtet, dass die Gottesmutter einen Blinden auf die Quelle am Gasteg aufmerksam gemacht habe und dieser durch den Gebrauch des Wassers geheilt worden sei. Vor allem im 18. Jahrhundert wurden die Kapelle und der Brunnen häufig von Wallfahrern mit Augenleiden aufgesucht.

Gasteg-Kapelle © A. Hirsch

Einige Votivgaben sind heute im Museum Schloss Ritzen in Saalfelden ausgestellt. Die Kapelle befindet sich inmitten eines Quellschutzgebietes und ist von drei Quellfassungen der lokalen Trinkwasserversorgung umgeben. Etwas unterhalb steht an der Straße das so genannte Augenbrünndl, ein hölzerner Brunnen, an dem eine Tafel auf die Ursprungslegende hinweist.

Autor/in: Andreas Hirsch