Bildhauerlehrstück © C. Hemmers / St. Traxler 2006 Stein mit unfertigen Reliefs
Brecciöser bis feinkörniger heller Kalksandstein, sog. Untersberger Marmor
Fundort: Grödig
Ausstellungsort: Salzburg Museum, Inv.Nr. 2802 (Depot)
Auch ohne Kenntnis des Fundortes – das Stück stammt aus einem alten Steinbruch – könnte man schon allein aus dem Stein schließen, dass man hier die Fingerübungen eines Steinmetzlehrlings vor sich hat. Auf der grob zugehauenen Oberfläche des Blocks ist links der Oberkörper einer Frau mit Umhang und Armreifen herausgearbeitet; weiter rechts am oberen Rand sind die Umrisse einer kleineren, am rechten Steinrand die einer größeren Figur zu erahnen. Während wir über die in der Römerzeit erschlossenen Steinbrüche schon einiges wissen, sind unsere Kenntnisse über die Werkstätten, in denen die Massen der für Bauten, Skulpturen und Reliefs benötigten Steine bearbeitet wurden, gering. Bei jeder römischen Stadt muss es Steinmetzbetriebe gegeben haben, zu denen das Rohmaterial zum Teil von weit her transportiert wurde. Die ländlichen Regionen wurden offenbar von mobilen Handwerkern und Bildhauern versorgt.