© Soika wehrhafte Wittelsbachische Amtsburg
Die Burg Marquartstein hat eine fast tausendjährige Geschichte. Sie entstand um 1075 durch die Ritter von Hohenstein, die auf der Burg Hohenstein im benachbarten Egerndach ihren Sitz hatten. Graf Marquart II. von Hohenstein gilt als Gründer der Burg. Nachfolger der Hohensteiner wurde der Pfalzgraf Rapoto II. von Ortenburg-Kraiburg. Im Jahre 1259 ging die Burg durch Kauf an Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern über, der sie zum Sitz eines Pflegers und Kastners bestimmte. Bis zum Jahre 1803 behielt die wehrhafte Anlage, die allen Kriegen und Zerstörungsversuchen trotzte, ihre Eigenschaft als wittelsbachische Amtsburg. Dann verlegte der bayerische Staat das Forstamt dort hinein. Heute ist die Burg Privatbesitz und die Erhaltung scheint gewährleistet zu sein.
Die einstige Pflegerburg Marquartstein erhebt sich über einem Felskegel am rechten Ufer der Tiroler Ache. Das mittelalterliche Erscheinungsbild ist noch im wesentlichen erhalten geblieben, trotz der durchgreifenden Sanierung 1857 und obwohl die Besitzer im Laufe der Jahrhunderte jeweils ihre eigenen Umbauvorstellungen verwirklichten. Über dem Eingang an der einstigen Zugbrücke prangen die Wappen der Freiherrn v. Tautphoeus und der Familie Montgomery mit der Jahreszahl 1857, die daran erinnern, dass Freiherr Cajetan v. Tautpoeus, königlich-bayerischer Kämmerer und Ministerialrat, im genannten Jahr diese Burg durch Ankauf vor dem Verfall bewahrt und zusammen mit seiner Gattin Jemina, geborene Montgomery, einer erfolgreichen Schriftstellerin, wiederhergestellt hat.
Michael Wening hat uns das Aussehen und den Umfang der Burganlage Marquartstein in einem Kupferstich aus dem Jahre 1701 überliefert.
Privatbesitz
Autor/in: Dr. Christian Soika