© J. Lang Brunnen am Weg zur Wallfahrtskirche
Von weitem sichtbar und als Doppelturmanlage ausgeführt, bildet Maria Plain seit ihrer Errichtung in den Jahren 1671-74 die bedeutendste Wallfahrtskirche des Landes Salzburg. Vor dem Bau der heutigen Basilika war das zur Verehrung ausgesetzte Gnadenbild in einer kleinen aus Holz errichteten Kapelle untergebracht, in deren unmittelbarer nähe sich bis heute ein Brunnenhaus befindet. noch ist an der rückwärtigen Außenwand dieses ca. 30 Meter von der „Ursprungskapelle“ entfernt liegenden Gebäudes ein Wasserbecken angebracht, das ursprünglich wohl mit Hilfe einer Schwengelpumpe befüllt werden konnte. Mittlerweile ist die Brunnenanlage aber nicht mehr in Betrieb. Dagegen entstand am Wallfahrtsweg von Bergheim nach Salzburg (Weg nr. 810) wohl im 19. Jahrhundert, wenige Gehminuten vor der Ankunft auf dem Plainberg, linker Hand der Plainstiege ein neuer Brunnen, der halbkreisförmig von einer hinterfüllten Stützmauer umgeben ist und den Wallfahrern als Labsal diente. Der Legende nach war einem Pfarrer auf seinem winterlichen Gang vom Plainberg nach Lengfelden eine Hostie in den Schnee gefallen, woraufhin der Schnee an dieser Stelle geschmolzen sei und sich eine Quelle geöffnet habe.
Darstellung der Ursprungskapelle © J. Lang
Vom ursprünglichen Aussehen hat sich eine Beschreibung aus dem Jahre 1928 erhalten: Demnach bestand der Brunnen aus einem steinernen Bildstock, dessen mittiges Bild die Bibelszene „Jesus am Jakobsbrunnen“ zeigte. Flankiert war das dreigeteilte Bild von zwei Engeln, während die Gottesmutter Jakobsbrunnen bei Maria Plain Brunnen am Weg zur Wallfahrtskirche zuoberst auf der Säule thronte. Heute besteht der Brunnen aus einem einfachen Holzbildstock, dessen Bild mit folgender Schrift versehen ist: „Das Wasser, welches du hier schöpfest, löschet den Durst nur kurze Zeit, welches aber ich dir gebe, löschet ihn in Ewigkeit. O Herr! Mein Herz brennt voll Begier, gib solches Wasser mir, das mir dort auch die Himmelsfreud den Durst löscht in Ewigkeit .“ Der Austritt der manchmal trocken liegenden Quelle erfolgt über ein Holzrohr, aus dem sich das Wasser in ein steinernes Becken ergießt, das sich pfeilerartig nach oben hin verjüngt und möglicherweise noch vom alten Jakobsbrunnen stammen könnte. Von den Wallfahrern wird er auch als Augenbrünndl verehrt.
Altes Brunnhaus heute © V. Hirsch
Ansicht des alten Brunnens bei der Ursprungskapelle, Kupferstich um 1690 © A. Hirsch
Autor/in: Dr. Johannes Lang
Jakobsbrunnen bei Maria Plain – Bergheim 5101
Bergheim