Kastenturm © Bundesdenkmalamt Namensgeber der Stadt Bischofshofen
Der Kastenturm, Rathausplatz 5, liegt als Teil des Kastenhofes in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche im Zentrum der jungen Stadt Bischofshofen.
Im 12. Jahrhundert wurde hier ein Augustiner-Chorherrenstift gegründet, das bei der Errichtung des Bistums Chiemsee 1216 diesem als Dotation zugewiesen wurde. Die Bischöfe von Chiemsee bauten die ehemalige Propstei zu einem Verwaltungszentrum für ihren Grundbesitz aus, das den Namen „Kastenhof“ bekam. Daraus entstand um 1439 der Ortsname „Bischofshofen“.
Unverändert erhalten ist noch der massive Kastenturm. Die übrigen Gebäudeteile des weitläufigen Vierkanters wurden 1775 während einer Überflutung durch den Gainfeldbach weitgehend zerstört und anschließend, in der Ausdehnung verändert, wieder aufgebaut. Im Westtrakt waren die Fürstenzimmer eingerichtet, im Osttrakt, der an die Kirche angebaut ist, befindet sich seit 1924 bzw. seit 1928 das Rathaus. Dem Turm gibt das spätromanische Biforenfenster sein charakteristisches Aussehen. Das aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts stammende Bauwerk ging nach der Säkularisierung 1803 und der Aufhebung des Bistums Chiemsee 1805 im Jahr 1807 an das österreichische Kameral-Aerar über und ist seit 1917 Privatbesitz.
Der vordere Teil des Kastenhofes beherbergt seit dem 19. Jahrhundert Wohnungen und Geschäfte und seit 2001 das „Museum am Kastenturm“.
Eingang des Kastenhofes © Bundesdenkmalamt
Eigentümer: Kastenhof: Stadtgemeinde Bischofshofen, Amtsgebäude;
Kastenturm: Privatbesitz, nicht zu besichtigen.
Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger