Portraitstele des Quintus Munatius Lupus © O. Harl 2004 Mittelkörniger grauer Marmor mit Hornblende und Hellglimmer
Hiesberger Marmor
Fundort: Salzburg, Bürglstein
Ausstellungsort: Salzburg, Arkaden des Bürgerspitals
Die Büste des Verstorbenen ist in einer runden, von einem profilierten Blattkranz (Kyma) gerahmten Nische dargestellt. Durch diese Bildform wird der Porträtierte heroisiert. Die Delphine und Rosetten zwischen Medaillon und Rahmen des Bildfeldes sind nicht nur dekoratives Beiwerk, sondern Anspielungen auf ein paradiesisches Jenseits.
Interessanter als das Relief ist die Inschrift: Der Verstorbene stammt aus Saena, dem heutigen Siena, und war Soldat in der 9. Praetorianer-Kohorte. Dort hat er 11 Jahre gedient, zuletzt in der von einem LIgustus geführten Centurie (Gruppe von je 100 Mann). Die Praetorianer waren die persönliche Garde des Kaisers in Rom. Ob Quintus Munatius Lupus bei einem Feldzug oder bei einer kaiserlichen Inspektionsreise nach Iuvavum kam und dort – dreißigjährig – um 100 n. Chr. starb, verrät sein Grabstein leider nicht. Das Begräbnis wurde vom Erben Aulus Terentius Priscus – wohl ein Soldat derselben Truppe – besorgt.