Schloss Blühnbach © Land Salzburg Bildungsmedien Jagdschloss des Fürstenbischofs
Die erste urkundliche Nennung ist 1431 belegt. Das Blühnbachtal diente den Erzbischöfen als Jagdrevier, ursprünglich nur mit einem hölzernen – seit 1526 nachweisbaren – Jagdhaus als Zentrum. Die nötige Ausstattung für Besuche der Erzbischöfe wurde aus Hohenwerfen angeliefert. Bestimmte Bauern des Werfener Salzachtales waren zur Lieferung des „Sinheus“ verpflichtet, Heu für die Wildfütterung im Tal. 1603-1607 ließ Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ein gemauertes Jagdschloss bauen. Nach dem Bau von Weitwörth verlor Blühnbach an Bedeutung und wurde im 18. Jahrhundert nur noch als Gestüt verwendet.
Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo ließ im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts noch ein zweites Stockwerk aufsetzen. Nach der Angliederung Salzburgs an Österreich 1816 wurde das Schloss 1842 an eine „Adelige Jagdgesellschaft“ unter Führung von Fürst Pless verpachtet. 1910 mussten sie ihre Hochgebirgsjagd auf Wunsch des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand gegen eine Jagd in Niederösterreich eintauschen. Dieser ließ das Schloss umbauen und völlig neu einrichten.
Seine Ermordung in Sarajevo 1914 wird mit der Erlegung eines weißen Gams 1913 in Blühnbach in Zusammenhang gebracht. Die präparierte Gämse wird im Haus der Natur in Salzburg gezeigt. 1916 veranlasste Kaiser Franz Joseph den Verkauf an die Familie Krupp von Bohlen-Halbach. Wälder und Jagd wurden 1973 an die Österreichischen Bundesforste, das Schloss 1989 an einen US-Amerikaner verkauft. Seither wurde das Schloss generalsaniert und neu ausgestattet. Das Jägerhaus im Nordosten wurde um 1780 erbaut. Die alte Kapelle ist bereits 1582 genannt, wurde aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts neugotisch umgebaut und erweitert.
Privatbesitz
Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger