Schloss Rif – Hallein, Taxach

Broschüre:
Schloss Rif © Zaisberger
Schloss Rif © Zaisberger

Zwischenspiel als erzbischöfliche Sommerresidenz

Der Name „Rif“ leitet sich von lateinisch „ripa“ = Ufer ab. Eigentümer war das Salzburger Domkapitel. Nach langem Streit wurden 1250 die Guetrater mit Rif belehnt. Der Gewerke Christoph Perner von Rettenwörth baute das Gut um 1555 zu einem Edelsitz aus. 1557 weihte Erzbischof Michael v. Kuenburg
die Georgs-Kapelle im Schloss mit allen Rechten einer „Capella Regia“, einer königlichen Hofkapelle. 1560 erwarb Erzbischof Johann Jakob v. Khuen-Belasy den Besitz und ließ ihn zu einer Sommerresidenz mit Wasserspielen umgestalten. 1586 wurde hier ein Gestüt für die erzbischöfliche Pferdezucht eingerichtet. Bedeutend war die zugehörige weiträumige Jagd. Im 19./20. Jahrhundert gab es häufig Besitzerwechsel bei den einzeln verkauften Liegenschaftsteilen: Kurfürstin-Witwe Maria Leopoldine v. Bayern, der die Brauerei Kaltenhausen gehörte, wurde 1849 von Maximilian Graf Arco-Zinneberg beerbt. 1912 – 1970 war die Familie der Grafen Boos Waldeck im Besitz des Schlosses. 1942 war das „alte Schloss“ abgetrennt und vom Ehepaar Pleitner erworben worden. Von 1974 an restaurierte die Familie Hager die Baulichkeiten. 2003 ist das Universitäts- und Landessportzentrum eingezogen.

Durch das Tor in der heute nicht mehr vollständigen Einfriedungsmauer erreicht man über eine Allee das nach einem Brand 1831 nicht wieder in gleicher Höhe aufgebaute Schloss. An der Fassade sind Wappen der Fürsterzbischöfe Marcus Sitticus, Guidobald und Franz Anton angebracht. Der West-Trakt enthält den elegant gewölbten Pferdestall. Außerhalb der Mauer befindet sich das sog. Alte Herrenhaus, das seit 1954 dem Verband österreichischer Volkshochschulen gehört.

Eigentümer: Land Salzburg, Stadt Hallein
Nutzung: Universitäts- und Landessportzentrum

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger