Wallfahrtskirche St. Florian in Tettenhausen bei Waging © H. Roth Die auf einem Moränenrücken am östlichen Ufer und an der Schnittstelle von Waginger und Tachinger See gelegene Kirche war ursprünglich dem Leiden Christi und dem hl. Bartholomäus geweiht. Wann der Patroziniumswechsel zum hl. Florian erfolgte, ist nicht mehr festzustellen. Wohl waren es die häufigen Brandunglücke, die im frühen 16. Jahrhundert zur Anrufung des hl. Florian und zur Entstehung einer Wallfahrt führten. Schon 1561 bestand ein Gelöbnis der Stadt Tittmoning, wonach die Gläubigen alljährlich mit einer Votivkerze dorthin strömten.
Der Kirchenpatron St. Florian im Schrein des Hochaltars © H. Roth
1749 wurde die Filialkirche zum Vikariat erhoben und 1752 eine eigene St.-Floriani-Bruderschaft errichtet. Allerdings verschonte der Patron gegen Feuersbrünste die Kirche selbst nicht vor verheerenden Brandunglücken: 1764 zerstörte ein „Donnerstreich“ den Turm, 1840 ein Blitzschlag die Kirche und die umliegenden Häuser. 1852 wurde die Kirche in der Formensprache der Neuromanik wieder aufgebaut. An die einzige Florians-Wallfahrt im weiten Umkreis erinnern noch sieben Votivbilder, darunter zwei Ortsansichten von Waging von 1711 und 1763, die beim Brand beschädigt und 1852 von dem Fridolfinger Maler Johann Georg Weibhauser neu gemalt wurden.
Autor/in: Hans Roth