Wallfahrtskirche St. Koloman bei Fridolfing © H. Roth Die inmitten einer Waldlichtung gelegene Kirche wurde 1518 geweiht. Der Beginn der Wallfahrt dürfte wohl früher anzusetzen sein. Sie hat wahrscheinlich ihren Ursprung in der nordöstlich, unterhalb der Kirche zutage tretenden Quelle, die als heilkräftig erachtet wurde und durch ein geräumiges Brunnenhaus geschützt ist. Angewendet wurde das Wasser vor allem bei Augenkrankheiten. Aber auch heute wird die Quelle noch aufgesucht und das Wasser nach Hause getragen.
Hochaltarbild mit den hll. Dionysius und Koloman © H. Roth
Ehemals wurden hier dem hl. Koloman mit Getreide gefüllte Tonkopfurnen zur Abwendung von Kopfleiden geopfert. Die Wallfahrer haben sich auf der schweren Eichentüre der Kirche durch zahlreiche Einritzungen verewigt, von denen einige durch die Darstellungen von Wiegen auf erhofften Kindersegen hinweisen. Die mit einem Rippengewölbe versehene schlichte spätgotische Kirche verfügt über einen aus Untereching stammenden Barockaltar mit einem Altarbild aus dem 19. Jahrhundert, das den Pilger St. Koloman darstellt. Nur eine einzige Votivtafel von 1823, die sich auf ein Viehverlöbnis bezieht, hat sich noch erhalten.
Autor/in: Hans Roth