Wallfahrtskirche St. Pankraz nahe Nußdorf am Haunsberg © H. Roth Auf einem steilen Felsvorsprung an der Westseite des auslaufenden Haunsberges befand sich ehemals die Burg des Ministerialengeschlechts derer von Haunsperg, wovon sich noch Ruinenreste erhalten haben.
Hervorgegangen aus der dem Ritterheiligen St. Pankraz geweihten Burgkapelle, wurde von 1701 bis 1707 durch die Salzburger Hofbaumeisterei unter Einfluss von Fischer von Erlach der Dreikonchenbau mit kurzem Langhaus errichtet, dessen Portal das Wappen Erzbischofs Johann Ernst Graf Thun zeigt. In der Mittelnische des ländlich-barocken Hochaltares findet sich die Figur des zu den Vierzehn Nothelfern zählenden hl. Pankraz, seitlich davon die Bistumsheiligen St. Rupert und St. Virgil.
Der Kirchenpatron St. Pankraz von Simeon Fries, 1707 © H. Roth
Diese wie auch die Plastiken der beiden Seitenaltäre stammen von Simeon Fries. Im Langhaus zeigen acht Holztafeln von 1750 Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons.
Die nur lokal bedeutsame Wallfahrt, wovon sich keine Votivgaben erhalten haben, wurde bis 1816 von einem Eremiten betreut, der im Torbau der Anlage eine Schule für die Kinder der umliegenden Bauerngehöfte unterhielt. Die Außen- und Innenrenovierung der Kirche wurde 2006 abgeschlossen.
Autor/in: Hans Roth