St. Wolfgang – Altenmarkt a. d. Alz

Broschüre:
Wallfahrtskirche St. Wolfgang © C. Soika
Wallfahrtskirche St. Wolfgang © C. Soika

An dem bedeutsamen Handelsweg von München nach Salzburg liegt die Wallfahrtskirche St. Wolfgang, ein massiv wirkender Kirchenbau mit romanischem Tuffsteinturm, den ein Spitzhelm krönt. Im Altarraum wölbt sich ein marmorner Fels mit einer Öffnung, durch die man sich hindurch zwängen kann, weshalb sich der Stein heute glatt poliert zeigt. Man versprach sich von dieser Kulthandlung Abhilfe bei Gliederschmerzen.

Darstellung des hl. Wolfgang im Hochaltar © C. Soika
Darstellung des hl. Wolfgang im Hochaltar © C. Soika

Der Legende nach hat der hl. Wolfgang an diesem Ort auf einer Durchreise gepredigt und sich auf einem Stein ausgeruht, der sich daraufhin erweichte und einen Abdruck zeigte. Zur Erinnerung daran hat man eine Kapelle errichtet, den Vorgängerbau der heutigen Kirche. Bereits 999 ist eine von vielen Menschen besuchte Kapelle erwähnt. Einen Hinweis auf eine bereits im Spätmittelalter bestehende, viel besuchte Wallfahrtsstätte in St. Wolfgang liefert eine hier 1409 erstmals belegte Benefiziatenstelle des Stifts Baumburg, die zur Betreuung der Wallfahrer geschaffen wurde. Auf viele Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung weisen auch die bei der letzten Renovierung der Kirche aufgedeckten Inschriften und Kritzeleien von Wallfahrern an der Kirchenwand hin – die älteste von 1428. Aus dem Jahre 1675 ist eine Wallfahrt der Bewohner der Ortschaft Aschau bei Kraiburg wegen einer Viehseuche bekannt.

Autor/in: Dr. Christian Soika